Innovative Landwirtschaft funktioniert nicht mehr ohne fundiertes technisches Know-How. Jeder, der heute im Agrarsektor tätig ist, muss auf ein umfangreiches Wissen und eine gute Ausbildung im technischen Bereich zurückgreifen können. Agrar- und Umwelttechnik, Agromechatronik, erneuerbare Energien und Digital Farming sind wesentliche Schwerpunkte einer modernen Landwirtschaft.
Ebenso wichtig ist aber auch der Erwerb von Befähigungen in den Bereichen Ackerbau, Viehzucht und Holzwirtschaft in Theorie und Praxis.
Um diesen hohen Ansprüchen gerecht zu werden, bietet die HTL1 Lastenstraße in Kooperation mit der HBLa Pitzelstätten, die neue, im gesamten west-, süd- und ostösterreichischen Raum einzigartige Ausbildung „Land- und Umwelttechnik“ an. Die HBLa Pitzelstätten ist die einzige landwirtschaftliche Bundesschule in Kärnten. Ihre hochqualifizierten Lehrkräfte bringen ihre Kompetenzen in den Unterricht ein.
Das Konzept
Die Schülerinnen und Schüler erwerben in ihrer fünfjährigen Laufbahn, die mit der Reife- und Diplomprüfung (Matura) abgeschlossen wird, eine umfassende Ausbildung in Theorie und Praxis in folgenden Bereichen:
- Landwirtschaftliche Maschinen und Geräte, inklusive Fördertechnik für den land- und forstwirtschaftlichen Bereich
- Nachhaltige Landwirtschaft: Tierhaltung, Bodenbewirtschaftung sowie Erzeugung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte
- Landwirtschaft 4.0 und Agromechatronik
- Mechatronische Systeme („Smart Farming“) welche zum Beispiel in Melkrobotern, Legestraßen, Fütterungsrobotern und Aussaatgeräten Verwendung finden
- Erneuerbare Energien: Einsatz von Photovoltaik, Biomasse, Wind- und Wasserkraftanlagen in der Landwirtschaft zur Sicherstellung der ökologischen Nachhaltigkeit und autarken Energieversorgung
- Ländliche Entwicklung und Förderungswesen
- Unternehmensführung und -gründung
Weiters wird unseren Schülerinnen und Schülern eine Reihe von fachspezifischen Zusatzausbildungen ermöglicht. Dazu zählen etwa der „landwirtschaftliche Facharbeiter“, eine forstwirtschaftliche Ausbildung („Motorsägenkurs“), der Traktorführerschein, Hoftechnik und Stallplanung, Drohnenkurse, Jagd- und Fischereikurse.
Eine Kooperation für die Zukunft
Die modernst ausgestatteten Werkstätten und Labors der HTL1 Lastenstraße und der HBLa Pitzelstätten ermöglichen eine umfassende technische Ausbildung am Puls der Zeit. Mit über 50ha großer eigener Landwirtschaft, einem kompletten Fuhrpark und eigenen Nutztieren und Stallungen ist die HBLa Pitzelstätten bestens aufgestellt.
Zusätzlich profitieren die Schülerinnen und Schüler des Ausbildungsschwerpunktes vor allem vom technischen und landwirtschaftlichen Know-How der Fachkräfte beider Schulen.
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FAQ: Häufig gestellte Fragen
1. Wie funktioniert die Kooperation zwischen der HTL1 Lastenstraße und der HBLa Pitzelstätten?
Es wird zwei Ausbildungen geben. Die HTL1 bietet die 5-jährige Ausbildung „Land- und Umwelttechnik“ an, welche mit der Reife- und Diplomprüfung abgeschlossen wird. Die HBLa Pitzelstätten führt den 3-jährigen Aufbaulehrgang „Land-, Energie- und Umwelttechnik“, mit welchem Absolventen der landwirtschaftlichen Fachschulen Kärntens zu ihrer Reife- und Diplomprüfung geführt werden. Die Kooperation ermöglicht die einzigartige Nutzung beider Bildungszentren. In den beiden Schulen erhalten die Schülerinnen und Schüler umfassende (land)technische und (land)wirtschaftliche Ausbildungen am Puls der Zeit. Dabei kommen sowohl die hochmodernen, topausgestatteten Labors und Werkstätten der HTL1, als auch die einmalige Infrastruktur der HBLa Pitzelstätten (eigene Landwirtschaft mit Lehrbetrieb, Nutztieren und Wald) zum Einsatz. Zudem sind die beiden Schulen nur wenige Kilometer voneinander entfernt, was einen intensiven Austausch und eine enge Zusammenarbeit ermöglicht.
2. Warum macht die HTL1 die Ausbildung „Land- und Umwelttechnik“ nicht alleine?
Die HTL1 ist das Kärntner Kompetenzzentrum für Maschinenbau, Elektrotechnik und Mechatronik. In den letzten Jahren wurde die Schule zudem zu einem Zentrum für Umwelttechnik, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit ausgebaut. Highlights dieser Entwicklung sind etwa die 113 kWp große Photovoltaikanlage und das Kompetenzzentrum „Erneuerbare Energien“. Die Ausstattungen, Werkstätten, Labors und auch die spezialisierten Lehrkräfte ermöglichen eine hochwertige technische Ausbildung.
Die neue Ausbildung „Land- und Umwelttechnik“ soll sich aber nicht nur auf die Technik beschränken, sondern auch umfassende landwirtschaftliche Kompetenzen vermitteln. Dazu zählen unter anderem nachhaltiger Pflanzenbau, Tierhaltung, landwirtschaftliche Produktion und Vermarktung, Forst- und Waldwirtschaft.
3. Was bedeutet die Kooperation für beide Schulen?
Die Zusammenarbeit beider Schulen ermöglicht die Entstehung eines landwirtschaftlich-landtechnischen Kompetenzzentrums in Kärnten, das im gesamten süd-, ost- und westösterreichischen Raum einzigartig ist.
4. Was bedeutet die Kooperation für das Land Kärnten?
Die Kooperation ermöglicht eine Ausbildung, die nicht nur in Kärnten, sondern auch in den benachbarten Bundesländern einzigartig ist. Vergleichbare Ausbildungen für Landtechnik findet man nur in Niederösterreich und Oberösterreich. An Landtechnik interessierte Kärntnerinnen und Kärntner können dadurch ab dem Schuljahr 2019/20 eine landwirtschaftlich-landtechnische Ausbildung mit Maturaabschluss in Kärnten absolvieren. Einem „Brain-Out“, d.h. die Abwanderung junger Kärntnerinnen und Kärntner in andere Bundesländer aufgrund fehlender Ausbildungsmöglichkeiten in der Heimat, wird auf diesem Gebiet entgegengesteuert.
5. Welche Highlights bietet die Ausbildung „Land- und Umwelttechnik“?
Bei der Erstellung des Lehrplanes wurde ein „All inklusive“-Paket für an Landtechnik und -wirtschaft interessierte, junge Menschen geschnürt. Besondere Highlights der Ausbildung sind:
- Möglichkeit zum Erwerb des landwirtschaftlichen Facharbeiters
- Erwerbung des Traktorführerscheins (Klasse F) direkt an der Schule
- Forstwirtschaftliche Ausbildung („Motorsägenkurs“)
- Hoftechnik und Stallplanung (Agromechatronik)
- Schulungen im Umgang mit Drohnen („Drohnenführerschein“)
- „Smart und Precision Farming“
6. Wo findet der Unterricht statt und wie gelangen die Schülerinnen und Schüler in die jeweiligen Ausbildungsstätten?
Die Ausbildungen finden primär in der jeweiligen Stammschule statt. Das heißt, dass die 5-jährige Ausbildung zum Großteil in der HTL 1 Lastenstraße absolviert wird und der 3-jährige Aufbaulehrgang hauptsächlich in Pitzelstätten. Spezielle landwirtschaftliche Kurse werden in der Natur auf dem rund 50 ha großen Gelände der HBLa Pitzelstätten abgehalten. Die technische Ausbildung wird in den hochmodernen Werkstätten und Labors der HTL 1 Lastenstraße durchgeführt.
7. Welche Möglichkeiten gibt es für Schülerinnen und Schüler, für die ein tägliches Pendeln nach Klagenfurt nicht zumutbar ist?
Im Februar 2019 wird das neu errichtete, modernst ausgestattete Schülerheim der HBLa Pitzelstätten eröffnet. Nähere Infos sind zu finden unter www.pitzelstaetten.at/pitzheim
8. Welche Möglichkeiten haben Absolventinnen und Absolventen der neuen Ausbildungsrichtung?
Absolventen beider Ausbildungen sind für den modernen landwirtschaftlichen Betrieb gerüstet und in der Lage mit den Herausforderungen der Digitalisierung und Landwirtschaft 4.0 umzugehen. Zusätzlich verfügen sie über ein großes technisches, breitgefächertes Hintergrundwissen und Kompetenzen im Bereich der Unternehmensgründung und -führung. Dadurch ergeben sich nicht nur Beschäftigungsmöglichkeiten in landwirtschaftlichen Bereichen, sondern auch in den Sektoren Maschinenbau und Mechatronik. Zudem erlangen die Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer Ausbildung die Reife- und Diplomprüfung und damit ihre Hochschulreife. Der Abwanderung von Facharbeitskräften wird somit aktiv entgegengewirkt.
Stundentafel: Download als PDF
Bedarfsanalyse
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Eine Bedarfsanalyse im Frühjahr 2018 hat ergeben, dass sehr großes Interesse an der Ausbildung besteht.
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Kontakt

Prof. DI Helmut Kampl, Abteilungsvorstand
M: +43 669 131605 16
F: +43 463 316 05 23
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